Safer Internet Day 2024

Safer Internet Day 2024

Jedes Jahr am zweiten Tag der zweiten Woche des zweiten Monats findet der Safer Internet Day statt. Der internationale Aktionstag zur Förderung eines sichereren und verantwortungsvolleren Umgangs mit dem Internet richtet sich insbesondere an Kinder und Jugendliche und umfasst Aufklärungs- und Sensibilisierungsaktivitäten zu Themen wie Cybermobbing, Datenschutz und Online-Sicherheit.

Zum Safer Internet Day 2024 stellt klicksafe mit dem Thema „Let’s talk about Porno! Pornografie im Netz“ den Schutz und die Aufklärung von Kindern und Jugendlichen über pornografische Inhalte, sexuelle Gewalt und digitale Grenzverletzungen in den Mittelpunkt. Zum Schwerpunktthema des SID24 empfehlen wir einen Blick auf die Themenseite von klicksafe. Dort findet man allerlei Materialien, Quizze und Hilfestellugen zum Thema.

Generation Z gefährdeter als Boomer

Wir möchten den SID24 nutzen, um ein Thema anzusprechen, das gerade in einigen Kreisen kursiert:

Sicherheitsfaktor Mensch: Nicht die Boomer-Generation, sondern Generation Z ist in größerer Gefahr bei der Cybersicherheit.

https://www.heise.de/

Die sogenannte Generation Z (auch Zoomer genannt) umfasst alle, deren Geburtsjahr zwischen 1996 und 2012 liegt. Boomer dagegen (benannt nach den “Baby Boomern”) wurden zwischen 1946 und 1964 geboren. Dazwischen liegen die Generationen X und Y, Letztere wird auch “Millenials” genannt.

Viele Eltern, Lehrer:innen und Pädagog:innen sind sich einig: Die Jugend von heute versteht Computer nicht und hat noch weniger Ahnung als die “Boomer”. Zuletzt wurde in diesem Sinne ein Artikel vom Technikmagazin Heise geteilt: Cybersicherheit: Generation Z gefährdeter als Boomer. Unter anderem folgende Grafik wurde oft geteilt:

Dennoch ist es wichtig zu bedenken, dass die Generation Z deutlich mehr Zeit online verbringt als die Generation der Boomer. Laut der JIM-Studie 2023 des mpfs (Studie “Jugend, Information, Medien 2023” des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, Seite 66) stieg die tägliche Onlinenutzung der 12- bis 19-Jährigen im letzten Jahr wieder an, nachdem sie im Pandemiejahr 2020 ihren bisherigen Hochpunkt erreichte und anschließend wieder absank, stieg sie im Jahr 2023 erneut an. Somit steigt folglich auch das Risiko, überhaupt zu einem Opfer von Cyberkriminalität zu werden.

Auch ist der Unterschied der Zoomer und Millenials in der Grafik gering und kann nicht als so drastisch aufgefasst werden, wie das Gerücht, die Generation Z wäre am stärksten von Cyberkriminalität betroffen, es gerne verbreitet.

Oft geht es mit dem Gedanken der Digital Natives einher – junge Menschen, die in der digitalen Welt groß wurden und sie als selbstverständlich sehen. Der Begriff steht den Digital Immigrants gegenüber – Menschen, die nicht mit der Selbstverständlichkeit einer digitalen Welt aufgewachsen sind und sich dort erst zurechtfinden müssen. Beide Begriffe werden heute aber eher abgelehnt. Eine Studie der ICDL Europe stellte fest, dass es keine nennenswerten Unterschiede in der Art und Weise der Nutzung gibt, die man an Generationen festmachen könnte. Vielmehr sei es wichtig zu unterscheiden, ob nahezu das ganze Leben der Menschen online stattfindet oder ob sie nur digital arbeiten, also digital lifestyle versus digital workplace.

Allgemein sollte man sich nicht dazu verleiten zu lassen, zu pauschalisieren oder Erwartungen auf Personengruppen zu projizieren. Was aber für alle, egal ob Zoomer oder Boomer hilfreich sein sollte, sind die Tipps des Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik zur persönlichen Cybersicherheit.

Die 5 Bausteine der IT-Sicherheit vom Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik

Das BSI nennt diese fünf Punkte als Eckpfeiler der IT- bzw. Cybersicherheit:

  • Updates: Halte die Software auf deinem Rechner aktuell und lasse deinen Computer regelmäßig Updates machen, die er benötigt
  • Virenschutzprogramme & Firewall: Antivirus-Software gibt es schon lange. Auf modernen Windows- oder Apple-Computern reicht es meistens, die Schutzsoftware des Betriebssystems zu nutzen und aktuell zu halten (siehe Updates)
  • Passwörter: Ein sicheres Passwort ist das A und O der IT-Sicherheit. Ein Passwort ist nur sicher, wenn es geheim ist. Ansonsten bieten sich Merksätze an, wie etwa “Das 100% beste Passwort der Welt!”, dessen Anfangsbuchstaben “D100%bPdW!” ergeben. Seit Jahren ist es das Standardbeispiel des infocafes für ein gutes Passwort, das man sich leicht merken kann. Das BIS mag den Vergleich zu Pizza. Wer gut im Tippen ist kann sich auch gerne hiervon inspirieren lassen
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Zusätzlich oder alternativ zur Passworteingabe wird noch ein zweiter Faktor benötigt. Das kann ein Bestätigungscode via SMS sein, ein Code der von einer speziellen 2FA-App auf dem Handy erstellt worden ist oder auch der klassische TAN-Code von der Bank ist ein zweiter Faktor. Das ist manchmal umständlich, aber bietet deutlich mehr Sicherheit.

Was sind eigentlich die Gefahren?

“Gehackt” werden die wenigsten Privatpersonen, das lohnt einfach nicht. Für Privatpersonen ist das größte Risiko, das man – zusammen mit tausenden anderen – Opfer eines “virtuellen Einbruchs” wurde. Um zu prüfen, ob man bereits angegriffen wurde, kann man auf Seiten wie: “have i been pwned“, zu Deutsch etwa “Hat’s mich erwischt?”, überprüfen: max@mustermann.de zum Beispiel ist in 10 “Breaches”, also virtuellen Einbrüchen betroffen:

Einer der Breaches war hier zum Beispiel bei Adobe;

Hier wurden E-Mail-Adressen, Passworthinweise, die Passwörter und die Usernamen von 153 Millionen (!) Adobe Accounts gestohlen.

Wer Opfer einer solchen Attacke wurde, sollte seine Passwörter ändern – aber nicht nur bei den betroffenen Accounts, sondern überall da, wo dieselbe Kombination aus E-Mail, Name und Passwort verwendet wurde.

Phishing

Phishing klingt nicht nur wie Fischen, sondern ist genau das. Phishing ist der virtuelle Köder, den Betrüger:innen und Kriminelle im Web auswerfen und hoffen, dass jemand anbeißt.

Das BSI hat zu diesem und einigen anderen Themenkomplexen immer gute und aktuelle Informationen, die wir mit Nachdruck empfehlen können.

Eine der wichtigsten Grundregeln ist und bleibt aber:
Kein seriöser Anbieter fordert per E-Mail auf, vertrauliche Zugangsdaten preiszugeben – auch nicht um der Sicherheit willen.

Hier ist eine umfangreiche Liste an Handlungsempfehlungen des BSI inklusive den zuständigen Behörden und Kontaktstellen.

Und hier eine Übersicht mit konkreten und aktuellen Beispiele für Phishing-Angriffe.

Zum Abschluss findet man hier noch allerhand weitere Hilfestellungen von Botnetzen, Malware, Social Engineering und vielem mehr.

Lasst uns gemeinsam unsere Internetgewohnheiten überdenken und uns sicherer im Netz bewegen; Happy Safer Internet Day 2024! 🙂

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admin

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