gamescom 2019 / Maxima
Vom 20.08. bis zum 24.08.2019 fand Europas größtes Event für Computer- und Videospiele, die Spielemesse „Gamescom“, statt.
Zum elften Mal strömten Besucher aus aller Welt in das Messegelände in Köln, um die 218 000 m² Ausstellungsfläche zu erkunden.
Über 50 Länder präsentierten mit Stolz Spiele aus allen Genres, von denen viele vor Ort getestet werden konnten.
Ein großer Anteil der ausgestellten Spiele wurde von dem diesjährigen Partnerland der Gamescom, den Niederlanden, gestellt.
Die langjährige Verbindung der Gamescom mit den Niederlanden zeigt sich auch im Besucheranteil: bei den Privatbesuchern waren die Niederlande als die zweitgrößte Nationalität vertreten.
2019 startete die Gamescom mit dem riesigen Live-Event „Opening Night Live“, moderiert von Geoff Keighley, dem Schöpfer der „The Game Awards“.
Dieses englischsprachige Event gab vielen Fans die Möglichkeit, live über die neuen Spiele informiert zu werden, ohne vor Ort sein zu müssen, was bei über 100 Millionen Menschen Anklang fand.
Zu Gast bei „Opening Night Live“ war der Spieleentwickler Hideo Kojima, der unter anderem Einblicke in „Death Stranding“ gewährte, womit die Gamescom einen erfolgreichen Start hinlegte.
Der Besucherrekord wurde dieses Jahr mit 373.000 Besuchern erneut gebrochen.
Im Vorjahr waren es 370.000 gewesen.
Das Messegelände wurde auf verschiedene Halle verteilt.
Die Hallen eins bis vier gehörten zur Business-Area, in der Halle 5 waren das Merchandise und die Cosplayer untergebracht und die Hallen sechs bis neun waren die Entertainment-Areas, in denen die Publisher ihre Stände hatten.
Viele vermissten das Blizzard Entertainment auf der Gamescom, dass dieses Jahr nicht dabei gewesen war.
Ein großer Andrang herrschte bei „Cyberpunk 2077“, das Action-Rollenspiel von den Machern von „The Witcher“, doch selbst ausprobieren durfte man es nicht, was manche bestimmt etwas enttäuschte.
Bei „Borderlands 3“ hatten ebenso viele Menschen kein Problem, stundenlang Schlange zu stehen, um die neuen Vault-Hunter ausprobieren zu können.
Dass 2K Games wieder mit von der Partie war, erzeugte positive Reaktionen bei den Fans von „Borderlands“ und auch „NBA“.
Grund könnte das baldige Release von „NBA 2K20“ nur zwei Wochen nach der Gamescom sein, und auch „Borderlands 3“ lässt nicht lange auf sich warten und erscheint eine Woche später.
Für Freunde des japanischen Rollenspiel-Videospiels „Final Fantasy“ als auch des Action-Adventure-Videospiels „Marvel’s Avengers“ lohnte sich ein Abstecher zu den Ständen von Square Enix.
In langen Reihen hintereinander saßen Fans und probierten „Final Fantasy VII-Remake“ mit viel Begeisterung aus.
Die Marvel-Fans hingegen warteten in Schlangen, um erst einmal in den Raum zu gelangen, in dem gespielt wurde.
Beim Stand von Ubisoft konnte man sich eine Präsentation des Strategie-Spiels „Anno 1800“ anhören, bei der die neuen Entwicklungen des im April veröffentlichten Spiels gezeigt wurden.
Dass Nintendo einen Stand auf der diesjährigen Gamescom hatte, sorgte bei vielen, vor allem bei jüngeren Besuchern, für Begeisterung.
Groß und Klein hatten die Chance, auf die Nintendo Battle Stage gerufen zu werden und mit anderen zusammen die neue Nintendo Switch Lite auszuprobieren.
Als Gewinner konnte man zusätzlich ein kleines Geschenk gewinnen.
In der Halle 10 wartete die Indie-Village auf spielfreudige Besucher, die Interesse hatten, kleinere und unabhängige Spiele auszuprobieren.
Zudem konnte man sich mit dem Entwickler/der Entwicklerin selbst unterhalten und Einblicke erhalten, wie es ist, ein Spiel selbst zu entwickeln.
Der Stand, der vielen Freude bereitete, war der von Netflix.
Aus unterschiedlichen Serien wie „Love, Death and Robots“, „Haus des Geldes“ und „Stranger Things“ gab es Nachbildungen bestimmter Szenen zu sehen und Cosplayer, die einem das Gefühl gaben, Teil der Serie zu sein.
Mit lebensgroßen Puppen mit Salvador-Dali-Masken konnte man Fotos machen, von Angestellten der Eisdiele „Scoops Ahoy“ bekam man kostenlos ein Eis spendiert, was nicht nur bei Netflix Zuschauern gut ankam.
In einem Interview mit dem Pressesprecher von Electronic Arts erklärte Martin Lorber, wie viel Feingefühl gebraucht wird, um genau die Interessen jedes Spielers / jeder Spielerin zu erfüllen und gleichzeitig ein erfolgreiches Unternehmen zu sein. Insbesondere bei Serienspielen wie „FIFA“ oder „Need for Speed“ gäbe es die Schwierigkeit, jedes Jahr eine weitere Version zu entwickeln, die neue Features beinhaltet, aber gleichzeitig dem Vorigen noch so ähnelt, dass man das Spiel wiedererkennen könne.
Was das Thema Lootboxen in ihren Spielen anging, so war es Martin wichtig, zu verdeutlichen, dass das Ziel von EA der Spaßfaktor des Spielers sei, und so Abwechslung oder auch Vorteile geschaffen werden, die Aufmerksamkeit erregen und den spielerischen Ehrgeiz fördern.
Des Weiteren verwies er abermals darauf, dass ein Spielehersteller schlecht voraussehen könne, was dem Käufer im Endeffekt gefällt, und was nicht.
Nicht immer schaffe es die Spieleindustrie, auf dem schmalen Grat zu bleiben; was der Grund sei, dass Lootboxen in einigen Spielen gut ankämen und in anderen, wie „Apex Legends“, für große Debatten sorgten.
Martin erzählte ebenfalls von seinen Erfahrungen mit der Festsetzung der Altersfreigabe, und zeigte auf, dass es manchmal nur eine Sequenz in einem Spiel sein kann, die das vorausgesetzte Alter in die Höhe steigen lässt.
Im Gespräch mit dem Social-Media Manager Dr. Rudolf Inderst von Koch Media hingegen ging es um die Vermarktung der Spiele in sozialen Netzwerken.
Als ein Social-Media Manager sei man für den ständigen Fluss von Informationen verantwortlich, in manchen Unternehmen ist man gleichzeitig auch Ansprechpartner für Kunden, die Fragen oder Probleme haben.
Eine der Hauptaufgaben sei die Kommunikation mit den Usern.
Auch da gibt es Dinge, die man beachten müsse, um weder beim Chef noch bei der Spielegemeinschaft in Ungnade zu fallen.
Der Zeitgeist ändere sich stetig, was man beachten müsse, um mit bestimmten Aussagen nicht schlecht anzukommen, da das Klientel wächst und sich entwickelt. Man müsse die wachsende Diversität bei jeder Ansprache und Aussage mehr beachten, als es vor zehn Jahren der Fall gewesen war, was Ingerst mit einem Minenfeld verglich.
Nicht nur für die Besucher, sondern auch für die Angestellten und Publisher war die Gamescom 2019 ein großes und erfolgreiches Erlebnis.
Autorin: Maxima Nickel