gamescom 2023 – Liegt der Fokus wirklich noch auf den Games?

gamescom 2023 – Liegt der Fokus wirklich noch auf den Games?

Auch dieses Jahr fand das weltweit größte Games-Event – die Gamescom – in Köln statt und ich hatte die Möglichkeit, als Teil der Jugendpresse vom infocafe der Stadt Neu-Isenburg, einen Eindruck zu bekommen.

Die Gamescom ist ein riesiges Event, auf das sich jedes Jahr viele Gamer:innen freuen und besuchen möchten. In diesem Jahr waren ca. 320.000 Besucher:innen vor Ort, um sich gemeinsam über Videospiele zu freuen. Die Gamescom bietet eine tolle Möglichkeit für kleine Indie-Entwickler:innen, aber auch Riesen wie Nintendo oder Microsoft, ihre neusten Spiele und Erweiterungspakete (DLC-Packs) der Welt der Gamer:innen vorzustellen und näherzubringen. Aber auch CORSAIR, die für ihr Gaming-Gear bekannt sind, wird ebenfalls die Möglichkeit geboten, den Besucher:innen eine Kostprobe ihrer verschiedenen Produkte anzubieten. Auf dem Messegelände der Stadt Köln mit rund 284.000 m² in 11 zusammenhängenden Messehallen und einem angrenzenden Freigelände von 100.000m² wird den verschiedenen Aussteller:innen auch genug Platz geboten, um ihrer Kreativität beim Aufbau der verschiedenen Stände freien Lauf zu lassen.

Die Freude auf die Games war im ganzen Umfeld zu spüren und man konnte sich mit den verschiedensten Menschen austauschen. Eine solche Atmosphäre bekommt man sonst nirgends.

Jedoch muss man anmerken, dass vor allem in den letzten Jahren der Fokus nicht mehr bei allen auf die Games gerichtet wird. Besonders in der Jugend sieht man immer häufiger, dass sie sich nicht für die Videospiele freuen oder ein generelles Interesse für Indie Games haben. Ihr Fokus lag viel mehr auf den verschiedenen Content Creator:innen und Influencer:innen, die auf der Gamescom waren. Sie wollten sie finden und mit ihnen Fotos machen und ggf. Autogramme bekommen. Die Jugendlichen gingen schnell durch die Hallen durch und haben die einzigartigen Stände kaum angeschaut, geschweige denn mit ihnen in irgendeiner Art und Weise interagiert. Hinter Halle 8 gab es ebenfalls ein sogenannte „Creator Lounge“, in der sich die Content Creator:innen mit einem Creator-Pass von den anderen Besucher:innen zurückziehen können. Jedoch befanden sich die vielen jubelnden, schreienden und überwiegend jugendlichen Besucher:innen dann in einer Menschenmasse vor der Lounge und warteten bis die Creator:innen die Lounge verließen und sich zeigten. Dies kann sehr problematisch werden, wie sich bereits letztes Jahr zeigte, als der Youtuber und Streamer MontanaBlack zur Gamescom kam und es sich eine Menschenmasse von mehreren hundert Menschen um ihn herum gebildet hat und diese mit ihm ein Bild machen wollten. Hierbei entsteht ein Sicherheitsrisiko für viele Menschen, da es zum Beispiel in solchen Menschenmassen sehr leicht dazu kommen kann, dass jemand stolpert und von der Masse an MontanaBlack Fans verletzt wird, weil sie die Person nicht sehen und auf ihm herumtrampeln. Auch dieses Jahr kam es zu einem Sicherheitsrisiko, das durch einen Content Creator ausgelöst wurde. Bei diesem handelt es sich um LetsHugo, der für seine Streams auf der Streaming-Plattform Twitch bekannt ist. Dieser musste nämlich vom Messegelände begleitet werden, weil ein weiterer Vorfall wie der von MontanaBlack im vorherigen Jahr verhindert werden sollte.

Nichtsdestotrotz war die Gamescom in meinen Augen eine schöne Messe, da man trotz den vielen Jugendlichen, die vielleicht nur hingegangen sind, um ihre Lieblings-Influencer/Content Creator:innen zu sehen, viele andere Besucher:innen gesehen hat, die für ihre Leidenschaft als Gamer:innen hingegangen sind, um die neusten Games zu zocken.

Autorin: Sofia Liebert

Stephan Schölzel

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